Die „Signauer Laufbewegung“ wurde in den 80er Jahren durch Paul Rüegsegger ins Leben gerufen. Mit seinen fesselnden Berichten verschiedener Laufsportveranstaltungen im Restaurant Kreuz Schüpbach verführte er uns, auch einmal an einem Volkslauf teilzunehmen. „Löifer-Pöilu“ war zu dieser Zeit bereits bissiger Waffenläufer und 100 km Finisher. Wir anderen waren Greenhorns – jung, auf kurzen Strecken schnell, aber ahnungslos was echte Ausdauerleistungen abverlangen können.
Der erste gemeinsame Volkslauf bleibt unvergesslich – wir starteten 1984 gleich zum 100 km Lauf von Biel! Ich musste sogar noch beim Jahrgang schwindeln, damit ich starten durfte. Wir wollten alle gemeinsam (ausser Pöilu, der lief schon in der Elite) die Strecke absolvieren, was aber nicht so eine tolle Idee war. Bereits nach 4 km konnten die ersten Läufer nur noch marschieren. Einige gaben auf, und wir kamen schliesslich nach 20 Stunden und 58 Minuten ins Ziel. Sogar rüstige Grossmütter überholten uns auf den letzten Kilometern. Pöilu war schon längst wieder im elterlichen Betrieb im Einsatz, als wir die Ziellinie überkrochen.
Es folgten viele schöne Anlässe wie Frutigen – Adelboden, der Marche-Lauf Glarus – Linthal – Urnerboden und natürlich immer wieder der 100er. Im Frühling 2002 begaben wir uns nach Rom, um den ersten Marathon zu bestehen. Dieser tolle Anlass motivierte uns so sehr, dass weitere Auslandsabenteuer wie Paris und Athen folgten. Auch der GP von Bern und die Inferno-Team-Trophy sowie der höllische Napf-Marathon wurden zu immer wieder bestrittenen Wettkämpfen.
Jüngere und pfeilschnelle Läufer verstärkten die Signauer Laufgruppe, und gemeinsam mit den erfahrenen Cracks wurden plötzlich nicht nur beachtliche, sondern starke Leistungen realisiert. Nach dem sensationellen vierten Schlussrang im 100 km Teamlauf von Biel im Juni 2010 war es offensichtlich: Die Signauer Läufer sind „sponsorenwürdig“.
Es war jedoch schwieriger als erwartet, einen zahlungskräftigen und sportbegeisterten Gönner zu finden. Einige schätzten den Imagegewinn für ihre Firma, den sie als Sponsor der Signauer Läufer zweifelsohne erhalten hätten, viel zu gering ein.
Um unser Ziel – Unterstützung und Förderung unserer Ausdauersportler dank teilweisem Sponsoring von Startgeldern und Teambekleidung – trotzdem erreichen zu können, gründete ich im Juli 2010 zusammen mit Andreas Dubach „parsecsport – emmentaler ausdauersportler“.
Neben dem Laufsport begeistern wir uns auch für Langlauf und Bergsteigen. Damit Kraft und Koordination nicht zu kurz kommen, trainieren wir auch in diesen Bereichen. Dies soll sicherstellen, dass wir unsere sportlichen Aktivitäten über viele Jahrzehnte ausüben können.
Zur Namensgebung "parsecsport": Den Bezug zur Langstrecke wollten wir natürlich im Namen festhalten. Mainstream-Adjektive wie mega, giga etc. können passen, wir wählten aber die aus der Astronomie bekannte grösste Längeneinheit überhaupt namens "parsec"
Parsec ist die Abkürzung von parallax second. Ein Parsec ist die Entfernung, aus der der mittlere Erdbahnradius unter einem Winkel von einer Bogensekunde erscheint. Ein Parsec entspricht etwa 3.26 Lichtjahren oder gut 30'000'000'000'000 (dreissig Billionen) km. Zum Vergleich: Die Distanz Erde - Sonne beträgt 1/200'000 Parsec, die Entfernung zum nächsten Fixstern Proxima Centauri 1.3 Parsec.
Bernhard Dubach